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Ratshof
Der Ratshof befand sich ursprünglich nicht direkt am Marktplatz, sondern auf der Rückseite des alten Rathauses. Erst nach dessen Abriss im Jahr 1948 infolge von Kriegszerstörungen trat der Ratshof aus der zweiten Reihe nach vorne.
Seitdem prägt er den Platz durch seine nüchtern-monumentalen Formen mit Stilelementen des Neuen Bauens, des Expressionismus und des Neoklassizismus.
Der fünf- bis siebengeschossige, kubische Bau wurde 1929 unter Leitung des Stadtbaurates Wilhelm Jost errichtet und als moderner Stahlbetonskelettbau, mit Muschelkalk- und Travertinplatten farblich unterschiedlich verkleidet.
Aufgelockert wird der mächtige Baukörper durch eine von Pfeilern getragene Eingangsvorhalle im Erdgeschoss. Die Wandflächen sind gegliedert, das Obergeschoss ist durch eine Attika zurückgesetzt.
Im Inneren liegt ein gläserner Lichthof, der heute das Einwohnermeldeamt beherbergt.
Blickfang am markanten Eckturm zur Leipziger Straße sind fünf überlebensgroße Standfiguren des Bildhauers Gustav Weidanz. Die ursprünglichen Bronzefiguren wurden im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzen und erst 1983 durch Nachbildungen ersetzt.