Wilhelm Ulrich
(1890-1971)wurde in Pfungstadt nahe Darmstadt geboren. Nach dem Ersten Weltkrieg war er beruflich von 1919 bis 1921 als Stadtbaurat in München tätig. 1921 heiratete er und zog nach Halle (Saale). Hier arbeitete er bis 1930 im Büro seines Onkels Gustav Wolff und führte dieses nach dessen Tod bis zur Schließung 1939 fort. In Halle (Saale) beschäftigte sich Wilhelm Ulrich nicht nur mit Verwaltungsbau und der Siedlungsarchitektur, sondern insbesondere mit dem Sechseck als Element des Neuen Bauens. Zunächst erprobte er diese Form bei der Errichtung seines eigenen Wohnhauses, des sogenannten Hauses Zu den sieben Waben, das sich am Ratswerder 7 in Halle (Saale) befindet. Ein weiteres, sehr eindrucksvolles Beispiel dieser Architekturform ist die Pfarrkirche Zur Heiligsten Dreieinigkeit in der Lauchstädter Straße im Süden der Stadt. Seine Tätigkeit für jüdische Bauherren und sein intellektuelles Engagement hinderten ihn am Zuspruch der NS-Diktatur. In seiner Heimatstadt Pfungstadt gelang ihm nach dem Zweiten Weltkrieg jedoch nur ein mäßiger Neuanfang.