Giebichensteinbrücke – Ort der Grand Tour der Moderne
Giebichensteinbrücke, im Hintergrund Burg Giebichenstein, ca. 1930
Giebichensteinbrücke – Ort der Grand Tour der Moderne
Charles Crodel, Partie an der Kröllwitzer Brücke, Radierung, 1929 (WV 303)
Giebichensteinbrücke – Ort der Grand Tour der Moderne
Mitarbeiter vor der Brückenplastik von Gerhard Marcks, 1928
12

Giebichensteinbrücke – Ort der Grand Tour der Moderne

Fährstraße / Kröllwitzer Straße
Erbaut:
1927/28
Architekt:
Städtisches Bauamt (Adolf Heilmann, Johannes Motsch, Clemens Vaccano), Paul Thiersch, Gerhard Marcks und Josef Gobes
Die Giebichensteinbrücke zählt zu den bemerkenswerten Zeugnissen der historischen Brückenbaukunst. In konstruktiv-technischer und künstlerischer Hinsicht herausstechend, hat sie noch heute eine zentrale Bedeutung im halleschen Straßennetz. Errichtet wurde sie ab 1926. Die 261 Meter lange Stahlbetonmassivkonstruktion besteht aus vier unterschiedlich breiten Segmentbögen. Die Spannweite des Hauptbogens beträgt 60 Meter. Auf der Südseite finden sich zwei Großplastiken nach Modellen des Bildhauers Gerhard Marcks. Die Tierfiguren Kuh und Pferd thematisieren die Gegensätzlichkeit von Stadt und Land. Sie stehen im gewellten Wasser und verschmelzen auf diese Weise harmonisch mit ihrem Sockel. Trotz der Wucht des Betons passt sich die Giebichensteinbrücke durch ihre moderne, am Klassizismus orientierte Form makellos in das Saaletal ein. Sie setzt in der Szenerie ihrer Architektur einen Kontrastpunkt zur historischen Burganlage auf dem Giebichenstein.