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Kaufhaus J. Lewin
Allein schon durch seine Ausmaße nimmt das ehemalige Kaufhaus Lewin eine dominante Position am halleschen Marktplatz ein. Im Jahr 1929 konzipierte der Architekt Bruno Föhre den kubischen Stahlbetonskelettbau für die alteingesessene jüdischen Kaufmannsfamilie Lewin.
Die vorderen Fassaden des Hauses sind eklektizistisch gestaltet, mit Elementen des Neuen Bauens, des Neoklassizismus und des Art déco. Föhre ließ sie mit graublau getöntem Kirchheimer Muschelkalk verkleiden. In Richtung Schülershof schließt sich ein siebengeschossiger, turmartiger Flügelbau an, mit einer Kolonnade im Erdgeschoss. Das Dach wurde teilweise aus Glasoberlichtern erbaut, um das oberste Geschoss zu erhellen.
Die unteren vier Etagen des Textilkaufhauses wurden als Verkaufsfläche genutzt.
Mit der Machtergreifung der Nationalsozialisten wurden die Firma Lewin enteignet und das Gebäude zwangsversteigert. Heute befinden sich eine Buchhandlung, ein Textilwarengeschäft, Büroräume und Wohnungen in dem modernen Kaufhausgebäude.